Gespräche und Vorträge

Ein internationales Radioprojekt von jungen Leuten für junge Leute — 1. Thema: Jugendkultur in Teheran

Wäh­rend eines Skype-Interviews,Januar 2018.

Junge Leute aus dem Rhein-Main-Gebiet sky­pen über meh­rere Wochen hin­weg mit Jugend­li­chen aus Tehe­ran. Wie lebt man dort? Wel­che Musik mögen sie? Wie ist es mit der Stimme der Frauen im Iran? Wie mit dem Kopftuch/Hijab? Wo tref­fen sich die jun­gen Leute? Wie ist das Ver­hält­nis zwi­schen Pri­vat­heit und Öffent­lich­keit oder zwi­schen Staat und Gesell­schaft? Wie ist es mit dem Sport? Wer geht bei Fuß­ball­spie­len ins Sta­dion und wer nicht? … All dies und noch viel mehr dis­ku­tier­ten die jun­gen Leute leb­haft unter­ein­an­der per Skype oder auch Whatsapp.

Unser Rund­funk­sen­der ist: “RADIO X” — das unab­hän­gige und wer­be­freie Frank­fur­ter Stadtradio

zu hören als Livestream oder im Radio unter FM Fre­quenz 91,8.

Bei den Ton­auf­nah­men im Stu­dio, Februar 2018.

Im Stu­dio stell­ten wir auf der Grund­lage der davor­lie­gen­den locke­ren Gesprä­che gezielt noch­mals ein­zelne Fra­gen, die wir nun auf­nah­men und für die Sen­dung schnit­ten. In einer Col­lage mit Live­ge­sprä­chen mit den jun­gen Leu­ten in Frank­furt konn­ten wir am 16. März 2018 unsere erste Sen­dung im Stu­dio in Frankfurt-Bockenheim pro­du­zie­ren. Mode­ra­to­rin war Ulrike Hol­ler, über Jahr­zehnte bekannt als HR-Journalistin, in der Horváth-Stiftung seit Grün­dung im Juli 2004 aktiv.

Unser gro­ßer Dank gilt unse­ren Tehe­ra­ner Freun­den und natür­lich Radio X, die uns diese ein­stün­dige Sen­dung ermöglichte!

 

 

 

Den voll­stän­di­gen Mit­schnitt unse­rer Sen­dung vom 16. März fin­den Sie hier.

12. November 17 Uhr: “Wie kann man das Trauma der Flucht bewältigen?”

Am 12. November haben wir zu Gast die langjährige Direktorin des Frankfurter Sigmung-Freud-Institutes Frau Prof. Dr. M. Leuzinger.Bohleber.
Am 12. Novem­ber haben wir zu Gast die lang­jäh­rige Direk­to­rin des Frank­fur­ter Sigmund-Freud-Institutes Frau Prof. Dr. M. Leuzinger.Bohleber.

Wir müs­sen ihnen das Prin­zip Hoff­nung zurückgeben.“

Wer aus Krieg und Zer­stö­rung flieht, hat viele Gräu­el­ta­ten erlebt, den Ver­lust von Men­schen und Hei­mat. Ohne Hilfe bei der Bewäl­ti­gung die­ser Trau­mata sind die Ver­let­zun­gen noch in der zwei­ten und drit­ten Gene­ra­tion zu spü­ren. Auch des­we­gen hat das Land Hes­sen ein bun­des­weit ein­ma­li­ges Pilot­pro­jekt zur Betreu­ung von Frauen und Kin­dern im „Michae­lis­dorf“ bei Darm­stadt gestar­tet.„Wir müs­sen ihnen das Prin­zip Hoff­nung zurück­ge­ben“, sagt Prof. Dr. Mari­anne Leuzinger-Bohleber, die Lei­te­rin des Projektes.

Mit Hilfe von pro­fes­sio­nel­len und ehren­amt­li­chen Mit­strei­tern wird eine All­tags­struk­tur, ähn­lich einer dörf­li­chen Gemein­schaft, auf­ge­baut, um die Flücht­linge aus ihrer Iso­la­tion und Ein­sam­keit her­aus­zu­ho­len, um Ver­trauen auf­zu­bauen, um die Gefühle von Ver­zweif­lung, Ohn­macht und Hilf­lo­sig­keit abzu­bauen. Es gibt einen geschütz­ten Raum spe­zi­ell für Frauen ohne männ­li­che Beglei­tung, es gibt täg­li­che Ange­bote von Sprach­kur­sen bis zum Tanz. Wer sie nutzt, soll aber auch etwas zurück­ge­ben. Zwei Stun­den Eigen­in­itia­tive im Tausch für ein Ange­bot. „Das stei­gert das Selbst­wert­ge­fühl, der Mensch ist nicht mehr pas­siv und kein Bitt­stel­ler“, so Leuzinger-Bohleber. Nicht nur die Flücht­linge pro­fi­tie­ren vom mitt­ler­weile been­de­ten Pro­jekt, auch die Wis­sen­schaft tut es, denn man gewinnt neue Erkennt­nisse über Stra­te­gien zur Trauma­be­wäl­ti­gung. Die posi­ti­ven Ergeb­nisse der Betreu­ung sind Anreiz für andere Bun­des­län­der und Städte, ähn­lich inten­sive Ange­bote zu ent­wi­ckeln. In einer Lang­zeit­kon­trolle wird unter­sucht, wie die Flücht­linge an ihren neuen Auf­ent­halts­or­ten von Psy­cho­lo­gen und Psy­cho­the­ra­peu­ten auf­ge­fan­gen wer­den und ob durch die The­ra­pie die Inte­gra­tion ein­fa­cher wird.

Das Podi­ums­ge­spräch mit Prof. Dr. Mari­anne Leuzinger-Bohleber wird mode­riert von Ulrike Holler.

Ver­an­stal­tungs­ort: Museum Mör­fel­den, Lang­gasse 45, 64546 Mörfelden-Walldorf

Ein­tritt frei.

social bots

“Gefähr­den Mei­nungs­re­bo­ter die Wahlen?”

Ein Podi­ums­ge­spräch mit der Hes­si­schen Jus­tiz­mi­nis­te­rin Eva Kühne-Hörmann

Podiumsgespräch am 23. Mai 2017, 19 Uhr im Gallustheater Frankfurt a.M.
Podi­ums­ge­spräch am 23. Mai 2017, 19 Uhr im Gal­lus­thea­ter Frank­furt a.M.

 

In der aktu­el­len Dis­kus­sion um soge­nannte Fake-News in sozia­len Netz­wer­ken warnt die hes­si­sche Jus­tiz­mi­nis­te­rin Eva Kühne-Hörmann davor, das Pro­blem von Falsch­mel­dun­gen in sozia­len Netz­wer­ken zu unterschätzen:

„Oft reicht eine fal­sche Mel­dung aus, damit die gesamte Repu­blik dar­über dis­ku­tiert …  Dabei ist nicht der Inhalt der Falsch­mel­dun­gen allein ent­schei­dend. Die Mög­lich­keit, in weni­gen Minu­ten eine Lawine von  Des­in­for­ma­tio­nen in den sozia­len Medien zu ver­brei­ten, ist das eigent­li­che Pro­blem. Dar­über müs­sen wir dis­ku­tie­ren … Bei der Ver­brei­tung sol­cher Falsch­mel­dun­gen spie­len social bots, als Fake-Profile in sozia­len Medien eine große Rolle … Däm­men wir diese Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­näle ein, neh­men wir den Tätern eine ent­schei­dende Ver­triebs­mög­lich­keit,“ sagt die hes­si­sche Justizministerin.

Der Bun­des­rat hat ihren Vor­stoß auf natio­na­ler Ebene, die sog. „Hes­si­sche Botnetz-Initiative“ (BR-Drs. 338/16) bereits beschlos­sen; sie liegt jetzt dem Deut­schen Bun­des­tag vor.

Jan Eggers, Medi­en­ex­perte des Hes­si­schen Rund­funks, wird nach kur­zen sach­li­chen Erläu­te­run­gen zur Funk­tion und Wir­kungs­weise von social bots im Gespräch mit Frau Kühne-Hörmann genauer her­aus­ar­bei­ten, wo die Chan­cen und Gren­zen die­ses neuen straf­recht­li­chen Zugangs liegen.

Ulrike Hol­ler wird ein­gangs die Bedeu­tung der social bots als Form der Mei­nungs­be­ein­flus­sung bei Wah­len in den USA und in Europa beschreiben.

 

 

Heinrich Heine Vortrag

Am 14. Mai 2017 referiert Alfred J. Arndt im Mörfelder Museumsgarten über das starirische Versepos von Heinrich Heine "Deutschland. Ein Wintermärchen".
Am 14. Mai 2017 refe­riert Alfred J. Arndt im Mör­fel­der Muse­ums­gar­ten über das star­i­ri­sche Vers­epos von Hein­rich Heine “Deutsch­land. Ein Wintermärchen”.
"Im traurigen Monat November war's, Die Tage wurden trüber, Der Wind riß von den Bäumen das Laub, Da reist ich nach Deutschland hinüber..."
“Im trau­ri­gen Monat Novem­ber war’s,
Die Tage wur­den trü­ber,
Der Wind riß von den Bäu­men das Laub,
Da reist ich nach Deutsch­land hinüber…”

Vortrag und Podiumsgespräch zur Pegida im Rhein-Main-Gebiet

Plakat Pegida A5

 

Michael Weiss , Mit­ar­bei­ter des Anti­fa­schis­ti­schen Pres­se­ar­chiv und Bilungs­zen­trum (Ber­lin),  wird im Rah­men der Ver­an­stal­tung einige der unter­schied­li­chen The­men­kom­plexe, mit denen Pegida auf­tritt, bei­spiel­haft zei­gen und fall­weise ana­ly­sie­ren. Er kri­ti­siert, dass die Bewe­gung in der Medi­en­be­richt­er­stat­tung oft zu schnell auf den Aspekt der Islam­feind­lich­keit ein­ge­engt wird.

Wir haben Michael Weiss gebe­ten, bei sei­nen Aus­füh­run­gen beson­ders auf die regio­na­len Zusam­men­hänge der Pegida-Bewegung ein­zu­ge­hen. Wel­che Zusam­men­ar­beit besteht hier zwi­schen unter­schied­li­chen Grup­pie­run­gen? Wel­che Per­so­nen prä­gen die „Fra­gida“ im Rhein-Main-Gebiet?

Die Margit-Horváth-Stiftung hat den Auf­ruf zur Kund­ge­bung auf dem Frank­fur­ter Römer­berg am 26. Januar 2015 mit unter­zeich­net („Frei­heit, Gleich­heit, Geschwis­ter­lich­keit“). Wir freuen uns, dass nun Michael Weiss, ein lang­jäh­ri­ger Ken­ner der rech­ten Szene im Rhein-Main-Gebiet, bereit ist, einen ein­lei­ten­den Vor­trag mit Videobei­spie­len zu hal­ten — anschlie­ßend: Dis­kus­sion und Podiumsgespräch.

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Internationaler Holocaust-Gedenktag

Klara Strompf liest aus der Auto­bio­gra­phie von The­rese Mül­ler “Als unga­ri­sche Jüdin im Holo­caust“ Museum Mör­fel­den, 26. Januar 2014
Klara Strompf liest aus der Auto­bio­gra­phie von The­rese Mül­ler “Als unga­ri­sche Jüdin im Holo­caust“
Museum Mör­fel­den, 26. Januar 2014

Die Margit-Horváth-Stiftung erin­nert mit einer Lesung aus der soeben erschie­ne­nen Auto­bio­gra­phie von The­rese Mül­ler an die Zwangs­ar­bei­te­rin­nen im KZ — Außen­la­ger Walldorf:

„Als junge unga­ri­sche Jüdin im Holo­caust — von Jász­be­rény nach Ausch­witz, Wall­dorf, Ravens­brück, Maut­hau­sen, Gunskirchen.“

The­rese Mül­ler war 1944 in der KZ Außen­stelle Wall­dorf inhaftiert.

Der Bericht zur Veranstaltung:

Das ging unter die Haut – wor­über und wie Klara Strompf vor rund 100 Besu­chern im über­füll­ten Museum las. Eine knappe Stunde wurde das Grauen der Nazi-Barbarei noch ein­mal leben­dig, und zwar anhand kon­kre­ter Lebens­er­in­ne­run­gen einer ein­zel­nen Frau und nicht nur durch große anonyme Sta­tis­ti­ken: Alles war unmit­tel­bar nach­voll­zieh­bar, vor allem auch, weil es  sich nicht fernab im Irgendwo, son­dern in der eige­nen Nach­bar­schaft abge­spielt hatte. Das löste nicht zuletzt durch die Kon­kret­heit der Schil­de­run­gen große Betrof­fen­heit bei vie­len Zuhö­rern aus.

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Internationaler Tag der Menschenrechte 2013

Tom Koe­nigs stellt sich den Fra­gen von Ober­stu­fen­schü­lern aus vier ver­schie­de­nen Schu­len. Rat­haus Wall­dorf, 29. Novem­ber 2013
Tom Koe­nigs stellt sich den Fra­gen von Ober­stu­fen­schü­lern aus vier ver­schie­de­nen Schu­len.
Rat­haus Wall­dorf, 29. Novem­ber 2013

 

Aus Anlass des Inter­na­tio­na­len Tages der Men­schen­rechte luden Margit-Horváth-Stiftung und Stadt Mörfelden-Walldorf Tom Koe­nigs zu einem öffent­li­chen Podi­ums­ge­spräch ein.

Ober­stu­fen­schü­le­rIn­nen aus vier ver­schie­de­nen Schu­len stell­ten Herrn Koe­nigs Fra­gen zu his­to­ri­schen und aktu­el­len Aspek­ten der Men­schen­rechte Der Abend war von Schü­lern und Leh­rern über viele Wochen und Monate hin­weg vor­be­rei­tet und unter­ein­an­der abgestimmt.

Die Fra­ge­stel­lun­gen bezo­gen sich auf die Themenfelder:

His­to­ri­sche Ent­wick­lung der Menschenrechte

Tom Koe­nigs Erfah­run­gen in Afgha­nis­tan und seine Sicht auf „die“ Taliban.

Die der­zei­tige Ent­wick­lung  und Aspekte einer welt­po­li­ti­schen Verantwortung.

Die Dis­kri­mi­nie­rung der größ­ten euro­päi­schen Min­der­heit — der Sinti und Roma. Was kön­nen wir dage­gen tun?

Die NSA und Wah­rung der Men­schen­rechte heute.

Wie defi­nierte Tom Koe­nigs poli­ti­sches Han­deln in der 1968er Zeit? Was cha­rak­te­ri­siert dies heute? Wo sind Kon­ti­nui­tä­ten? Wo gibt es Brü­che? Was hat sich ver­än­dert? Was ler­nen wir daraus?

Die Ver­an­stal­tung wurde kon­zi­piert im Hin­blick auf den Jah­res­tag der Unter­zeich­nung der UNO-Menschenrechtserklärung am 10. Dezem­ber 1948.

Eine Doku­men­ta­tion die­ser Ver­an­stal­tung fin­den Sie hier:

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Zeitzeugenbericht von drei Frankfurter Roma: “Wir mussten in unserer Kindheit nochmals all das durchleben, was unseren Eltern im KZ passiert war…”

Sonn­tag, den 18. Sep­tem­ber 2011, 15.00 Uhr
Museum Mör­fel­den, Lang­gasse 45

Roma Podiumsgespräch

Podi­ums­ge­spräch mit drei Frank­fur­ter Roma der zwei­ten Generation.

Mein Vater steckte in einer Zeit­schleife; es gab für ihn eigent­lich nur Ausch­witz und Buchen­wald…“, erklärt der sech­zig­jäh­rige Lothar Win­ter. Der Frank­fur­ter Sinto berich­tet ein­drucks­voll über seine Kind­heit, die durch die Trau­ma­ti­sie­run­gen der Eltern geprägt ist. 

Noch viel zu wenig ist heute im öffent­li­chen Bewusst­sein, dass außer den sechs Mil­lio­nen Juden, die wäh­rend der NS-Zeit getö­tet wur­den, auch eine halbe Mil­lion Sinti und Roma in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ermor­det wurden.

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Zeitzeugenbericht des Sinto Franz Rosenbach

Die Biographie des Sinto Franz Rosenbach (144 S.)
Die Bio­gra­phie von Franz Rosenbach

 

Don­ners­tag, 27. Februar 2011 15.00 Uhr

Museum Mör­fel­den, Lang­gasse 45

Franz Rosen­bach wurde 1927 gebo­ren. Da er Sinto war, wurde er in der NS-Zeit vom Schul­be­such aus­ge­schlos­sen. Zunächst besuch­ten ihn seine Freunde wei­ter­hin zu Hause und erklär­ten ihm nun am Nach­mit­tag, was sie in der Schule gelernt hat­ten. Nach der Ver­haf­tung des Zieh­va­ters Anfang 1943 zog Cäci­lia Rosen­bach mit ihrem Sohn nach Groß-Siegharts. Der damals 16-jährige Franz Rosen­bach arbei­tete dort bei der Bahn; nach einem hal­ben Jahr im Gleis­bau wurde ihm zunächst sogar eine Lehre in Aus­sicht gestellt.

Doch Mitte Dezem­ber 1942…

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