Sonntag, den 17. August 2025, 19 Uhr
Horváth-Zentrum, Fam.-Jürges-Weg 1
64546 Mörfelden-Walldorf
Eintritt frei– um Spenden wird gebeten.
Barrierefreier Zugang
Die Pianisten Olga Chelova und Grigory Gruzman spielen m Rahmen des “Mörfelder Musikfestivals” und der „Interkulturellen Wochen“ im Horváth-Zentrum Werke von Komponisten, die in Auschwitz 1944 ermordet wurden:
Pavel Haas (1899–1944): Der in Brünn geborene tschechische Komponist ist ein bedeutender Schüler von Leos Janácek. Seine Kompositionen reichen von der Romantik über Jugendstil bis hin zur Folklore. 1941 wird Haas ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort komponierte er u.a. seine „Studie für Streichorchester“ oder auch die „Vier Lieder nach den Worten chinesischer Poesie“. 1944 wird er in den Gaskammern des KZ Auschwitz umgebracht.
Gideon Klein (1919–1945): Der tschechische Komponist besuchte seit dem 12. Lebensjahr das Konservatorium in Prag mit hervorragendem Abschluss 1939 am Klavier. Nach seiner Deportation nach Theresienstadt hatte er als Pianist und Komponist wesentlichen Einfluss auf die Musik im Ghetto. Im Alter von 25 Jahren wird er nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Hans Krása (1899–1944): Der in Prag geborene Hans Krása lernt schon als Kind Klavier und Violine und studiert an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst. Mit den Orchesterliedern op.1 nach Texten von Christian Morgenstern erlebt er 1921 seinen ersten Erfolg als Komponist. Seine berühmte Kinderoper “Brundibär” wird wegen Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges erstmals 1941 in einem Waisenhaus nur privat gespielt. 1942 deportierte man Krása ins Ghetto Theresienstadt. Dort wird „Brundibär“ von KZ-Häftlingen über 50 x aufgeführt. 1944 wird Krása zusammen mit Pavel Haas und Viktor Ullmann nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Viktor Ullmann (1898–1944): Er ist in Teschen (Polen) geboren, besucht ab 1909 das Gymnasium in Wien und nimmt 1918 am Arnold Schönbergs Kompositions-Seminar teil. Er ist ein ausgezeichneter Pianist. Große Aufmerksamkeit erfährt er 1929 mit Schönberg-Variationen beim Genfer Musikfest der Gesellschaft für neue Musik. 1942 wird Ullmann ins Ghetto Theresienstadt deportiert; auch dort komponiert er sehr viel. Am 16. Oktober 1944 kommt er nach Auschwitz und wird ermordet.