Die Identitäre Bewegung — Rechtsextreme Positionen im modernen Gewand

Die „Iden­ti­täre Bewe­gung“ ist mit ihrer Selbst­in­sze­nie­rung über Social Media höchst erfolg­reich, obwohl sie im deut­schen All­tag – im Unter­schied z. B. zu Frank­reich — noch rela­tiv klein ist.

Beleuch­tet wer­den beim Podi­ums­ge­spräch die Geschichte der iden­ti­tä­ren Bewe­gung, ihre ideo­lo­gi­schen Hin­ter­gründe sowie die Struk­tu­ren und Stra­te­gien der Vermarktung.

Fabian Jel­lon­nek ist ein her­aus­ra­gen­der Experte in die­ser The­ma­tik. Er arbei­tete als Bera­ter gegen Rechts­ex­tre­mis­mus und lei­tete den Bereich poli­ti­scher Extre­mis­mus bei Jugendschutz.net.

Jel­lon­nek ist Grün­der der Orga­ni­sa­tion  Achtsegel.org. Ihr Schwer­punkt liegt auf der Ent­wick­lung von Stra­te­gien gegen Hate-Speech und rechts­po­pu­lis­ti­sche Pro­pa­ganda im Netz.

Wie men­schen­ver­ach­tend, wie gefähr­lich ist das Gedan­ken­gut der Iden­ti­tä­ren für unsere demo­kra­ti­sche Ord­nung?

Hier vorab schon mal einige Ant­wor­ten auf diese Frage:

Sie stre­ben eine natio­nale Homo­ge­ni­tät an.

Sie wol­len keine Frem­den und keine Ver­mi­schung der Kulturen.

Per­so­nen aus der Nazi­zeit wer­den reingewaschen.

Für die Iden­ti­täre Bewe­gung ist die Gegen­wart deka­dent, weil sie Men­schen mit unter­schied­li­chen sexu­el­len Ori­en­tie­run­gen oder mit Behin­de­run­gen akzeptiert.

Bei der her­bei­ge­sehn­ten bür­ger­kriegs­ähn­li­chen Situa­tion wür­den Gen­der­for­schung, Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setze und die Sozi­al­hilfe wegfallen.

Man arbei­tet mit Begrif­fen wie „Kopftuch“,“Integrationslüge“,“oder „Volks­ver­rat“, um die Hege­mo­nie über den öffent­li­chen Dis­kurs zu erhalten.

Man ver­sucht eine bür­ger­li­che Fas­sade mit rebel­li­schem Ges­tus auf­zu­bauen, um junge Men­schen für eine soge­nannte „Mit­mach­be­we­gung“ zu gewin­nen. Die tat­säch­li­chen Struk­tu­ren sind jedoch geschlos­sen und hierarchisch.

Nied­rig­schwel­lige Kon­takt­an­ge­bote wer­ben für ras­sis­ti­sches Gedan­ken­gut oder für Aktio­nen gegen die libe­rale Demokratie.

Die Iden­ti­tä­ren sind gut ver­netzt mit der AFD und deren Jugendorganisation.

Lite­ra­tur­tipp: Exper­tise  von F. Jel­lon­nek und P. Rei­nesch zur Medi­en­nut­zung der Neuen Rech­ten – darin auch zur Iden­ti­tä­ren Bewe­gung:  hier

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