Dan Bar On: Den Abgrund überbrücken
Der israelische Psychologe Dan Bar-On wurde 1938 in Haifa als Sohn deutsch-jüdischer Eltern geboren, die in letzter Minute dem Holocaust entkommen waren. Er lebte und arbeitete lange Jahre in einem Kibbuz. Prof. Bar-On spezialisierte sich auf die Therapie von Holocaust-Überlebenden, veröffentlichte mehrere Bücher über die moralischen und psychologischen Nachwirkungen des Holocaust auf Kinder von Nazi-Tätern und rief die Gesprächsgruppe „to reflect and trust” ins Leben, die „Unterdrücker und Unterdrückte, Opfer und Täter” zusammenbringt. Er arbeitete u. a. mit Juden, Deutschen, Palästinensern, katholischen und protestantischen Nordiren sowie mit schwarzen und weißen Südafrikanern. Verständigung und Versöhnung ist das Ziel der Gespräche, das Aufweichen von Ideologien, die Auflösung von Vorurteilen und Vereinfachungen.
Dan Bar-On ist Professor für Psychologie an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva. Gemeinsam mit Professor Sami Adwan von der Universität Bethlehem ist er Co-Direktor von PRIME, dem Peace Research Institute in the Middle East.
Für sein Engagement für Frieden und Verständigung wurden ihm u. a. das Bundesverdienstkreuz und der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis verliehen.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Margit-Horvath Stiftung.