Theateraufführung “Nathan der Weise” im Horváth-Zentrum

Wir freuen uns sehr die Gruppe “Thea­ter­nos­ter” mit die­sem Stück bei uns zu Gast zu haben.

Sams­tag, den 14. April 2018, 19.30 Uhr

Sonn­tag, den 15. April 2018, 18 Uhr

im Horváth-Zentrum, Nordendstraße/Familie-Jürgesweg 1, 64546 Mörfelden-Walldorf

Es ist zum ers­ten Mal, dass im Horváth-Zentrum ein Thea­ter­stück auf­ge­führt wird.

Und es ist nicht ohne Grund gerade der „Nathan“.

Gott­hold Ephraim Les­sing machte mit sei­ner Titel­fi­gur einen Juden zum posi­ti­ven Hel­den, einen Ange­hö­ri­gen einer damals in Europa ver­ach­te­ten Min­der­heit. Das 1779 ver­öf­fent­lichte Stück war ein Tabu­bruch. “Nathan der Weise” strei­tet gegen reli­giöse Eng­her­zig­keit und für ein auf­ge­klär­tes Gottesverständnis.

Das Drama spielt in der Zeit der Kreuz­züge und the­ma­ti­siert das Ver­hält­nis der drei gro­ßen mono­the­is­ti­schen Reli­gio­nen zuein­an­der: Chris­ten­tum, Juden­tum und Islam. Nathans Stand­punkt ist dabei klar: Dass jemand einer bestimm­ten Reli­gion ange­hört, ist eigent­lich nur abhän­gig von den eige­nen Eltern und deren über­lie­fer­ten Erzäh­lun­gen. Denen glaubt man, weil man sie liebt. Wir haben uns also die Reli­gion, der wir ange­hö­ren, nicht selbst ausgesucht.

So müs­sen wir die Frage stel­len: Was sind wir denn in ers­ter Linie? Sind wir Christ, Mos­lem oder Jude? — Nein, wir sind vor allem Menschen!

Les­sings “Nathan” ist seine Ant­wort auf die Dog­men der pro­tes­tan­ti­schen Theo­lo­gen, mit denen er sich damals hef­tig strei­tet. Und es ist zugleich eine aus­ra­gende Wür­di­gung sei­nes Freun­des, des jüdi­schen Phi­lo­so­phen Moses Men­dels­sohn.

Ein Thea­ter­stück, das seine Aktua­li­tät auch im 21. Jahr­hun­dert nicht ver­lo­ren hat. “Nathan der Weise” – ein Plä­do­yer für Tole­ranz und Humanität.

Fotos der Aufführung