Tante Jolan“

Die von Margit erwähnte „Tante Jolan“ (links). Eine Aufnahme mit ihrer Schwester Lenke, 1932/33 „Sie hat immer viel Wert gelegt auf ihr Äuβeres ... Zehn Jahre später wurde sie hier abtransportiert - wie ein Stück Vieh,“ erinnert sich ihre Nichte Margit. „Unsere Familienfotos und Dokumente hat eine Nachbarin vergraben, als wir deportiert wurden. Das ist heute das einzige, was ich noch von meiner Familie habe ... ein paar Bilder ... und meine Erinnerungen.“
Die von Mar­git erwähnte „Tante Jolan“ (links). Eine Auf­nahme mit ihrer Schwes­ter Lenke, 1932/33 „Sie hat immer viel Wert gelegt auf ihr Äuβe­res … Zehn Jahre spä­ter wurde sie hier abtrans­por­tiert — wie ein Stück Vieh,“ erin­nert sich ihre Nichte Mar­git. „Unsere Fami­li­en­fo­tos und Doku­mente hat eine Nach­ba­rin ver­gra­ben, als wir depor­tiert wur­den. Das ist heute das ein­zige, was ich noch von mei­ner Fami­lie habe … ein paar Bil­der … und meine Erinnerungen.“

Mar­git erin­nert sich:

„Aber eines muβ ich noch erzäh­len. Das ist sehr wich­tig: Meine Tante, Jolan Spe­ter, die Schwes­ter mei­ner Mut­ter, ist im Wall­dor­fer Lager zur Kran­ken­sta­tion gegan­gen. Sie sagte zu mir: „Komm mit mir!“ Doch meine Schwes­ter Irma hatte ein schlech­tes Gefühl dabei. Sie hat mich nicht gelas­sen. Und tat­säch­lich — schon nach drei Tagen rief eine Frau aus Ung­var: „Kommt! Kommt! Schnell, schnell! Eure Ver­wandte wird abtrans­por­tiert.“
Wir haben gese­hen, daβ vor dem Kran­ken­re­vier, auβer­halb des Zau­nes, ein LKW stand. Ich bin neben dem Zaun gelau­fen, meine Schwes­ter hat mich zurück­ge­hal­ten. Meine Tante rief: „Ihr hat­tet Recht, ihr hat­tet Recht … Jetzt neh­men sie mich weg …“
Sie saβ oben auf dem Last­wa­gen unter der Plane. Es war eine ganze Gruppe, mehr als zehn Frauen auf jeden Fall. Man hat gesagt, daβ sie nach Ravens­brück kom­men oder nach Ausch­witz …
Wir haben sie nie wie­der gesehen.

 

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